Memoria Damnum Carnival


Fantasy, Lieblinge

von Rahel Hefti //

Eine neue Sensation braucht die Stadt

„Denn manchmal macht das Falsche uns von außen hin zum Helden – und dieses Trugbild ist das Einzige, das uns von den Versagern unterscheidet.“

Wenn die Plakate des Memoria Damnum Carnival alle Säulen und Mauern der Stadt schmücken, dann kommt eine neue Attraktion. Doch was birgt ein Carnival, an den sich kein Besucher jemals erinnern kann? Jonathan ist Apotheker und als verschrobener Experimentator bekannt. Chrystal ist Dienstmädchen und ihr werden häufig von ihrer Hausherrin übernatürliche Sinne zugesprochen. Können die zwei die Geheimnisse des Carnivals aufdecken?

Was. ein. geiles. und. krasses. Buch! Ehrlich, ich bin so hin und weg, dass ich mich zwingen musste, das Buch auch mal zur Seite zu legen. Es ist durchweg spannend und Rahels Art zu Schreiben fesselt bis zu letzten Seite. Es erschreckt, es ist krank, aber es ist auch so genial und unvorhersehbar. Wie oft stand mir der Mund offen, weil ich mal wieder gar nicht mit dem gerechnet habe, was kam. Wie oft habe ich gegrinst, weil ich es ebenso heftig wie absolut irre und genial war? Vor Allem das Ende gefällt mir richtig gut und da bin ich ja immer besonders kritisch!

Mit John und Chrystal hat Rahel zwei tolle Charaktere geschaffen, die ganz und gar perfekt unperfekt sind. John ist etwas verschroben und anders. Er hat etwas dunkles, was man als Leser gar nicht gern einsieht 😀 Chrystal ist tatsächlich sehr sympathisch, aber auch sie hat Ecken und Kanten. Neben den beiden gibt es noch eine Handvoll besonderer Nebencharaktere, die alle so ihre Eigenarten haben. Aber genau das hat unheimlich viel Spaß gemacht.

Neben dieser gruseligen, düsteren Atmosphäre hat das Buch aber auch eine ganze Menge Humor. Was mich allerdings am meisten beeindruckt sind die gesellschaftskritischen Passagen, in denen wirklich viel Wahrheit liegt. Die regen nochmal richtig zum Nachdenken an, auch wenn es manchmal unangenehm werden kann. Worum es genau geht, will ich aber gar nicht verraten. Seid einfach aufmerksam und lasst euch drauf ein.


Fazit 

Rahel hat mir ein absolutes Jahreshighlight beschert. Ich bin noch immer etwas sprachlos und würde gern längere Lobeslieder singen. Absolute Leseempfehlung für alle, die sich gruseln möchte, aber vielleicht nicht unbedingt auf Thriller oder Krimis stehen.

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