Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens


von Tom Barbash aus dem Kiepenheuer & Witsch Verlag // Danke für das Rezensionsexemplar //

Viel Vater, eher wenig John Lennon und wo ist eigentlich das beste Jahr?

„Wer immer alles plant, genießt nichts wirklich, weil er jedes Mal, wenn er am Ziel ist, schon wieder neue Pläne schmiedet.“

Wir schreiben das Jahr 1979 und befinden uns in New York. Anton ist der Sohn des gefeierten Talkshowmasters Buddy Winter, der allerdings live einen Zusammenbruch erlitt und sich erstmal zurückzog. Anton kehrt nun aus seinem Freiwilligendienst in Afrika zurück und soll seinem Vater helfen, wieder zurück ins Show Geschäft zu finden. Ihre größte Hoffnung: Ihr Nachbar John Lennon und die Wiedervereinigung der Beatles in der Show.

Ich hab mich tierisch auf dieses Buch gefreut, wirklich! Seit der Oberstufe, in der eines unsere Abi-Themen die Beatles waren, finde ich die vier Musiker wirklich interessant, auch wenn ich jetzt vielleicht nicht der grüßte Fan bin. Doch ich war so gespannt darauf, wie John Lennon in diese Geschichte eingewebt wurde.

Allerdings findet dieser erst sehr spät im Buch seinen Platz. Auf Seite 140 (von ca. 340) tritt er das erste Mal live und in Farbe in Erscheinung. Dabei wirken seine Dialoge seltsam gekünstelt und gestellt. Im Verlauf der Geschichte taucht er zwar immer wieder auf, aber seine Rolle ist längst nicht so groß wie man es bei dem Titel erwarten würde.

Ich glaube, dass das aber einfach an der deutschen Version liegt. Im englischen heißt das Buch „The Dakota Winters“. Im Klappentext wird John Lennon zwar auch erwähnt, aber eben nicht so dominant wie im deutschen, wo es fast ein wenig an Clickbait erinnert. Viel mehr geht es in dem Buch nämlich um die Beziehung von Vater und Sohn, Selbstfindung und wie viel man für seine Familie geben kann ohne sich selbst zu verlieren.

Eigentlich wirklich schöne und wichtige Themen und dennoch kann mich das Buch nicht überzeugen. Meistens werden irgendwelche wichtigen Namen von Prominenten und Filmen fallen gelassen. Ich hab wohl mehr Filmnamen gelesen als ich bisher überhaupt gekannt habe. Das ist einfach zu viel und zu trocken.

Außerdem habe ich den Humor auch überhaupt nicht verstanden 😀 Manchmal gibt es Dialoge, da weiß ich nicht mehr, wer überhaupt spricht. Da stehen keine Emotionen und man ist sich nicht sicher: Ist der Sprecher grad sarkastisch, reißt er einen Witz oder ist er mehr als genervt von seinem gegenüber?

Die Handlung finde ich auch nicht wirklich überzeugend. Ich habe teils Kapitel und Passagen übersprungen, in denen es wieder nur um Prominente und Filme geht oder die einfach keinen Mehrwert haben. Und dann… ist das Buch zu Ende. Mehr als plötzlich. Da wird das tragischste Ereignis überhaupt in wenigen Sätzen abgearbeitet, so als hätte der Autor einfach keine Lust mehr gehabt und beschlossen, das Buch JETZT zu beenden.


Fazit 

Vielleicht braucht man für dieses Buch ein richtiges Faible für die 70er und die Beatles. Vielleicht verstehe ich das Buch und seinen Vielleicht-Humor auch einfach nicht. Mich enttäuscht es leider in jeder Hinsicht und es macht mich traurig, so eine schlechte Rezension schreiben zu müssen. Deswegen lest euch bitte bitte auch andere Meinungen durch 🙂

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