An meinen liebsten Pferde-Opi und besten Freund


Einer meiner besten Freunde hat noch nie ein Wort zu mir gesagt.

Wer mir auf Instagram folgt, der kennt vielleicht Jacko, einen meiner drei tierischen Begleiter. Der Pferde-Opi ist schon stolze 26 Jahre alt, hält sich aber für fünf. Seit 2,5 Jahren begleitet er mich nun schon, aber ich würde lügen, würde ich sagen, dass es Freundschaft auf den ersten Blick war. Aber vielleicht erzähl ich euch die Geschichte einfach mal von vorn. Wer nur etwas Gefühlsduselei lesen möchte, überspringt den Teil einfach. 🙂

Was lange währt, wird endlich gut

Ich lernte Jackos Besitzerin Petra vor vier Jahren kennen, allerdings weil Petra ein zweites Pferd hatte: Buddy, ein ehemaliges Schlachtpferd mit üblen Erinnerungen. Long story short: Buddy kostete eine Menge Arbeit aber es ist kein Geheimnis, dass er bis heute mein absolutes Herzenspferd ist und ich ihn abgöttisch liebe. Als er verkauft wurde, verstand ich Petra zu 100%, aber ich traute mir als Studentin nicht zu, ihn zu übernehmen. Und obwohl Petra und ihr Mann Chris bis heute wie eine zweite Familie für mich sind und ich kein Stück böse war, ich wollte eigentlich überhaupt nicht mehr reiten. Zu oft musste ich mich einfach damit abfinden, dass „meine“ Pferde verkauft wurden. Und nochmal würde ich das nicht mitmachen.

Buddy

Ich besuchte Petra also erstmal nur am Stall und gab einer meiner engsten Freundinnen, Lisa, weiterhin Unterricht auf Jacko. Jackos und meine Zeit begann aber, als für ihn ein paar Wochen nach Buddys Abreise die Osteopathin kam. Ich fuhr als Besuch zum Stall, doch an dem Tag saß ich das erste Mal wieder auf dem Pferd. Irgendwie vermisste ich das Reiten, meine Leidenschaft seit ich vier Jahre alt war, ja doch. Also einigten Petra und ich uns, dass ich zwischendurch mal zum Stall fahren und reiten durfte, ich musste nur Bescheid geben. Aus zwischendurch, wurde regelmäßiger, aus regelmäßig wieder mehrmals die Woche. Obwohl es mir anfangs manchmal echt schwer fiel, weil Buddy mir wirklich lange extrem fehlte: Jacko half mir, etwas das ich liebte eben nicht ganz aufzugeben und schöne Zeiten zu genießen, statt um das Ende zu bangen.

Jackos 25ter Geburtstag mit Sockenkranz 🙂

Meine Ruhe im Sturm

Um ehrlich zu sein: Jacko ist ein Rüpel, frech und viel zu selbstbewusst. Aber nach und nach lernte ich diesen energiegeladenen Opi auf so viele Arten kennen. Ich liebe seine Motivation, seinen Ehrgeiz und vor Allem den Willen, auch mit 26 Jahren noch Neues zu lernen und Freude daran zu haben. Egal wie fix wir im Wald unterwegs sind, ich kann mich immer darauf verlassen, dass er nicht ohne mich davon rennt. Egal wie mies meine Laune ist, er lässt sich nie davon anstecken sondern muntert mich auf. Und seine Arthrose ist ihm scheinbar sowie egal! 🙂 Wobei wir natürlich immer darauf achten, dass im Griff zu haben, was sich von Jahr zu Jahr aber eher verbessert 😀

Wir werden keine Profis, werden wir nie sein, aber ich bin unendlich stolz auf uns. Nicht nur auf Jacko und mich, sondern auf uns alle: Petra, Lisa, Jacko und – ja – auch auf mich. Weil wir immer alle an einem Strang ziehen, was wohl das Wichtigste ist. Weil ich ehrlich sagen kann, dass diese Menschen meine zweite Familie sind, die ich nie mehr missen mag. Weil uns Allen nur eins wichtig ist: Wie bleibt Senior möglichst lange fit und glücklich? Weil Jacko immer ein Anker ist, wenn’s mal wieder stürmisch zugeht.

Jacko im Sommer 2020

Dass ein fast 600kg schweres Tier seine Kraft nutzt, um mit mir zusammen zu arbeiten und nicht gegen mich, und dass er daran auch noch so Freude hat, ist jedes Mal eine große Prise Glück. Und in gewisser Weise vertraue ich diesem Tier mit jedem Mal mein Leben an – und er ist meine Lebensversicherung.

Freundschaft muss nicht perfekt sein, nur echt <3

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