Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte


Fantasy, Lieblinge

von T.J. Klune aus dem Heyne Verlag //

Das Gefühl von Zuhause 

„Es sind die kleinen Dinge. Kleine Schätze, auf die wir unvermutet stoßen, ohne zu wissen , woher sie stammen. Und stets dann, wenn wir am wenigsten damit rechnen. Eigentlich wunderschön, wenn man einmal darüber nachdenkt.“ – Arthur

Klappentext: Linus Baker ist ein vorbildlicher Beamter. Seit Jahrzehnten arbeitet er in der Sonderabteilung des Jugendamtes, die für das Wohlergehen magisch begabter Kinder und Jugendlicher zuständig ist. Nie war er auch nur einen Tag krank, und das Regelwerk der Behörde ist seine Gute-Nacht-Lektüre. Linus‘ eintöniges Dasein ändert sich schlagartig, als er auf eine geheime Mission geschickt wird. Er soll das Waisenhaus eines gewissen Mr. Parnassus‘, das sich auf einer abgelegenen Insel befindet, genauer unter die Lupe nehmen. Kaum dort angekommen, stellt Linus fest, dass Mr. Parnassus‘ Schützlinge eher etwas speziell sind – einer von ihnen ist möglicherweise sogar der Sohn des Teufels! In diesem Heim kommt Linus mit seinem Regelwerk und seiner Vorliebe für Vorschriften nicht weit, das merkt er schnell. Eher widerwillig lässt er sich auf dieses magische Abenteuer ein, das ihn auf der Insel erwartet, und erfährt dabei die größte Überraschung seines Lebens …


Ein Buch, dass in letzter Zeit unheimlich gehypt wurde. Ein Buch, dass bei dem ich das allerdings auch voll und ganz nachvollziehen kann! Wer Linus auf diese Reise begleitet, der wird mit liebevollen Charakteren und einer Geschichte voller Wärme belohnt.

Anfangs war ich sogar noch etwas skeptisch, da ich nicht wusste, ob der Schreibstil mir zusagen würde. Der ist nämlich manchmal etwas trocken, trotzdem humorvoll, an den richtigen Stellen voller Wärme. Ich habe allerdings schnell begriffen, dass sich das nicht widerspricht, sondern wunderbar zusammen passt. Der Schreibstil erinnert mich ein wenig an „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ von Lemony Snicket. Allerdings ist dieses Buch deutlich weniger betrüblich.

Das verdankt es vor Allem den Charakteren. Linus wirkt anfangs sehr blass, allerdings würde ich ihn auch wirklich als „verblasste“ Persönlichkeit beschreiben. Nach und nach wird er von den neuen Erlebnissen gezeichnet. Ein wenig wie bei einem Videospiel, wo man Charaktereigenschaften sammelt… „Linus erhält: Warmherzigkeit!“. Arthus Parnassus ist schon zu Beginn ein sehr ehrlicher und offener Charakter, der für die Dinge, die er liebt, kämpft.

Allerdings sind es die Kinder, die diese Geschichte so besonders machen. Es gibt wenig Bücher, bei denen ich wirklich alle Protagonisten mag, aber dieses Mal ist das der Fall. Ich kann mich auch kaum für eine Lieblingsfigur entscheiden. Ich liebe Phees anmutige Art, Lucys Humor und Intelligenz, Theodores Vorliebe für Knöpfe und seine liebenswerte Tollpatschigkeit, Sals Entwicklung und seine grenzenlose Loyalität und Talias herzliche Momente ebenso wie ihre stumpfen Sprüche. Aber ja, ich gebe zu, dass der kleine Chauncey mein Herz ziemlich gestohlen. Wie kann jemand bitte so herzig sein?!

Obwohl ich sagen würde, dass dieser Roman durch seine Charaktere lebt, ist die Handlung ebenso schön. Zwar gibt es nicht 24/7 irgendwelche Gefahren und Abenteuer, aber das braucht dieses Buch auch gar nicht. Als Leser*in genießt man einfach die Stunden auf der Insel. Außerdem werden sehr wichtige Themen angesprochen und großartig mit der Geschichte verknüpft.


Fazit: Tja, da hattet ihr wohl Recht. Mit diesem Buch habe ich tatsächlich einen neuen Liebling gefunden und kann mich den positiven Meinungen nur anschließen.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.