Am Ende sterben wir sowieso


Liebe

von Adam Silvera aus dem Arctis Verlag // // Triggerwarnung: Tod

Bittersüß

Klappentext: Was wäre, wenn das Schicksal bei dir anklopft, um dich vor deinem bevorstehenden Tod zu warnen? Am 5. September, kurz nach Mitternacht, bekommen Mateo und Rufus einen solchen Anruf. Von den sogenannten Todesboten, die die undankbare Aufgabe haben, ihnen die schlechten Neuigkeiten zu überbringen: Sie werden heute sterben. Noch kennen sich die beiden nicht, doch aus unterschiedlichen Gründen beschließen sie, an ihrem letzten Tag einen neuen Freund zu finden. Die gute Nachricht lautet, dass es dafür eine App gibt: Sie heißt „Letzte Freunde“ und durch sie werden sich Rufus und Mateo begegnen, um ein letztes großes Abenteuer zu erleben – und um gemeinsam ein ganzes Leben an einem einzigen Tag zu verbringen.


Ich bin noch immer nicht damit fertig, meine Gedanken zu diesem Buch zu sortieren, aber gleichzeitig möchte ich mir alles von der Seele schreiben. Meiner armen, geschundenen Seele! Aber obwohl der Hintergrund dieser Geschichte eher deprimierend ist, ist da auch so viel mehr. Diese Geschichte steckt voller Leben und Liebe. Und für mich handelt sie hauptsächlich von zwei jungen Menschen, die am letzten Tag ihrer Lebens so leben, wie sie es vielleicht in mehr Jahren Leben nie getan hätten.

Matteo und Rufus bekommen beide den Anruf des Todesboten, dass dieser Tag ihr Abschiedstag werden würde. Somit erleben wir hier eine Geschichte an nur einem Tag, was sehr ungewöhnlich, aber wunderbar anders ist. Neben den beiden Protagonisten bekommt man als Leser auch Einblicke in andere Leben, aber alles ist verbunden und hängt miteinander zusammen. Diese Art des Einbringens von anderen Charakteren hat mich etwas an Neal Shustermans Stil erinnert.

Matteo ist eher ein Einzelgänger, der für die Menschen, die er liebt aber alles tut, was in seiner Macht steht. Rufus ist lauter, hat schon eine Menge erlebt und tut am Anfang seines letzten Tages etwas eher Rufus-Untypisches. Während Matteo seine Wohnung am liebsten nicht verlassen würde, versucht Rufus ihn aus seinem Schneckenhaus zu holen. Die Beziehung der zwei entwickelt sich mit so viel Ruhe, Verständnis und Respekt, dass sich mein Herz für die beiden sofort geöffnet hat.

Am Ende sterben wir sowieso ist keine Fantasy. Warum ich das so doof sage? Weil ich dort immer gehofft hätte, das sich eine Lösung finden lässt. Ich hätte das Schicksal ewig hinterfragt, aber das tue ich auch so. Führt mein Anruf vom Todesboten vielleicht in meinen Tod, weil ich Dinge tue, die ich sonst nicht getan hätte? Wege gehe und Straße fahre, die ich sonst nicht genommen hätte? Aber letzten Endes kommt es darauf vielleicht gar nicht auf das Wie und Wo an und jedem ist sein oder ihr Abschiedstag vorherbestimmt. Wer weiß sowas schon? Ich weiß nur, dass ich nicht wissen wollen würde, wann mein letzter Tag hier ist.


Fazit: Trotz des bedrückendes Themas ist dieses Buch so voller Leben und Liebe, dass man es wortwörtlich mit einem weinenden und einem lachenden Auge liest. Der Schmerz lohnt sich!

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