Dorian


Fantasy

von Eunice Blue aus dem Schinew Verlag // Rezensionsexemplar

Auf der Suche nach dem nicht-normal-Sein

Klappentext: „Es gab eine Zeit, da habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als anders zu sein, etwas Besonderes zu sein.“
Nichts anderes wünscht sich die Fantasie begeisterte und abenteuerlustige, siebzehnjährige Michelle aus dem kleinen Vorort Gaping Hill. Als sie eines Tages der Abenteuerdrang packt und sie sich heimlich in den Wald begibt, um das Geheimnis eines dort abgebrannten Hauses zu lüften, stößt sie auf den gut aussehenden Werwolf Dorian. Geht ihr Wunsch dann in Erfüllung?


Wer jetzt denkt „Wo Werwölfe sind, da sind auch Vampire“, dem muss ich widersprechen. Denn in diesem Fantasy-Abenteuer, bekommen die Werwölfe einen anderen mächtigen Gegner. Dabei ist das Buch nichts für schwache Nerven, durchaus düster und nicht selten ziemlich blutig.

Hauptrolle der Geschichte ist Michelle, die sich direkt damit vorstellt, dass normal sein langweilig ist. Und Normalos sind ihr eigentlich auch zu langweilig. Ehrlich gesagt hat sie das für mich anfangs super unsympathisch gemacht, weil sie so abwertend klingt. Dazu kommt, dass dieser Wunsch sie sehr naiv macht. Dass sie das aber auch immer wieder einsieht, ändert zwar nicht an der Situation, lässt sie aber etwas sympathischer wirken. Grundsätzlich ist Michelle mit der Zeit auch sympathischer geworden, da sie sich immer mehr reflektiert. Trotzdem bleibt sie mehr Mitläufer der Geschichte als wirklich Protagonistin. Mit Dorian kann ich ehrlich gesagt nicht so viel anfangen. Mal ist er ganz süß, mal benimmt er sich total emotionslos und abwesend. Dadurch stimmt die Chemie zwischen den beiden für mich leider auch nicht ganz.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, allerdings manchmal etwas zu schmucklos. Gerade am Anfang fehlen mir außerdem Dialoge, die übersprungen werden (z.B. wenn Michelle mit ihrer Mutter spricht), was dann etwas eintönig wirkt. Mir persönlich sind zudem die Kapitel etwas zu lang, da man auch durchaus Pausen hätte setzen können.

Was mir leider aufgefallen ist, sind diverse Logik-Fehler. Ich muss dazu sagen, dass ich ein Vorab-Exemplar bekommen habe. Trotzdem haben mich deshalb auch Kleinigkeiten zum Stutzen gebracht. Kleines Beispiel: Michelle setzt sich erst aufs Bett und betritt dann das Schlafzimmer.


Fazit

Ein blutiger Fantasy-Roman für Werwolf-Fans mit starken Nerven. Bei mir persönlich wollte der Funke aber leider nicht überspringen.

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