von Ava Reed aus dem LYX Verlag //
Süß wie Popcorn ?
„Die Dinge, die wir nicht wollen, verschwinden nicht, nur weil die Augen vor ihnen verschließen. Und das ist vielleicht gut so.“
Als Andie nach Seattle kommt hat sie nichts außer ihrem Traum, mit ihrer besten Freundin June zu studieren und dann eine Firma zu gründen. Das Leben macht es Andie aber zur Zeit nicht leicht. Doch obwohl sie so viele Sorgen hat, ist da ja auch noch der stille Cooper. Cooper, der sie immer anders behandelt und sie gleichermaßen verwirrt wie anzieht.
Es ist eine süße, wenn auch eher gewöhnliche Geschichte. Mädchen besucht Uni, lernt Typen kennen, Typ benimmt sich abweisend, ist aber ja eigentlich gar kein Arschloch sondern nur zu tiefst verletzt. Trotzdem ist Truly im Vergleich zu vielen anderen NA-University-Storys wirklich süß und kommt mit weniger Drama aus, was mir sehr gefällt. Allerdings hat es mich manchmal gestört, dass viele Dinge doppelt und dreifach super auffällig wiederholt wurden. So nach dem Motto „Schau! Hier ist das Problem! Und da ist Potenzial für Drama!“
Avas Schreibstil ist einfach toll. Leicht, locker, schwebend. Vor jedem Kapitel gibt es kurze Sätze/Lebensweisheiten, die ich wirklich wunderschön finde. Außerdem gefällt mir die Idee mit dem Prolog sehr, da man dadurch direkt in die Geschichte katapultiert wird, nur um dann an den Anfang gezogen zu werden.
Andie ist eine freundliche, ordentliche Protagonistin. Liebenswürdig und sympathisch mit einem Hang zum Jammern, aber manchmal fehlte mir bei ihr das Besondere. Ebenso wie bei Cooper. Da fehlten für mich einfach die Charakterzüge. Er ist still, hat einen starken Beschützerinstinkt und eine schwere Vergangenheit. Aber gefühlt redet er nur wenige Sätze, wodurch ich zu ihm keinen Bezug fand, er blass blieb und die Chemie für mich auch fehlte. Außerdem mag ich dieses Möchtegern-Bad-Boy-Artige einfach nicht so gern.
June und Mason, um die es in Band 2 geht, lernt man bereits jetzt kennen. Manchmal ist mir deren Verhalten etwas too much, aber ich mag die ruhigen und liebevollen Momente von Mase total. June war mir manchmal einen Ticken zu drüber.
Achtung! Ab hier folgen Spoiler!!
Ich würde gern ein zwei Dinge offen ansprechen, die stören. Zum Einen fehlt mir die tiefgründige Verbindung von Andie und Cooper. Sie haben kaum miteinander kommuniziert, sich am Ende ja nicht mal ausgesprochen und so hat man das Gefühl, es geht hier mehr um Verlangen als um Liebe und Zuneigung. Auch wenn ich es mag, dass nicht direkt die magischen drei Worte fallen. Außerdem ist mir vieles zu klischeehaft. Dass Andie am Ende Hals über Kopf zu ihrer Familie fährt passte für mich gar nicht zu ihr und ist mir etwas zu übertrieben.
Spoiler Ende 🙂
Fazit
Eine süße Geschichte mit tollen Momenten und wichtigen Ansätzen, bei der mir schlichtweg die Chemie zwischen den Protas fehlt. Für mich eher eine Geschichte über Neuanfänge und Freundschaften als über Romantik und Zuneigung.